Dr. U. Hauser-Suida

Stichpunkte zur Werkbeschreibung | Die Liebe zur Geometrie

Die Kreuzform als Formkanon – Rhythmisierung durch Verschiebung

„Konstanze Beitelschmidt entdeckt das Balkenkreuz der T- Form als neue, konstruktive Grundlage ihrer Malerei. Seither hat sie die Liebe zur Geometrie nicht mehr losgelassen. Das Kreuz, der rechte Winkel und das Quadrat gehören von jetzt ab zu ihrem bevorzugten Formrepertoire. Es wird durchgespielt und variiert unter den thematischen Vorzeichen von Verlagerung und Verschiebung. Der Kreuzbalken, mittels Drehung in die Diagonale versetzt, dynamisiert die horizontal-vertikale Bilddordnung. Das stark vergrößerte Detail rückt immer mehr ins Zentrum des Bildes, sodass die Kreuzform nur noch ausschnitthaft auf der Leinwand erscheint und durch das Auge des Betrachters ergänzt wird.“

Farbe und Raum – Ratio und Intuition

„Konstanze Beitelschmidt liebt eine leuchtende kräftige Farbigkeit, besonders Kontraste von Rot/Blau oder Grün/Weiß, aber auch monochrome, nuancierte Farbflächen etwa ganz in Schwarz oder Weiß. Räumliche Wirkungen der Farbe werden ausgelotet und Positiv-Negativ-Effekte durch Hell-Dunkel-Kontraste geschaffen. Ratio und Intuition bestimmen ihre Malerei, meditative Form und konstruktive Prinzipien. Warum ihre Kreuzformen sich verschieben und einander verdrängen, erklärt sie selbst: "Ich musste weg von der Oberfläche. Was oben liegt, muss das freigeben, was dahinter ist: eine Substanz nach der man sucht, vielleicht das Wesen der Dinge."“